ISLAM SORGT FÜR DIE FRAU ALS GATTIN

Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim :Und unter Seinen Zeichen ist dies, dass Er Gattinnen für euch aus euch selber schuf, auf dass ihr Frieden bei ihnen finden möget; un Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt.(30:21)

Wir bemerken, dass es eines der größten Zeichen der Macht Allahs ist, für den Mann aus sich selbst Frauen zu erschaffen, um Zufriedenheit, Sesshaftigkeit und Befriedigung bei ihnen zu finden. Beide – Mann und Frau – erhalten Zufriedenheit, Befriedigung, Hilfe und Beistand voneinander und unterstützen sich gegenseitig.

Eine Frau ist einer der wichtigsten Grundpfeiler bei der Bildung der gesamten Gesellschaft. Sie bildet das Grundelement, auf dem das Heim eines Muslims aufgebaut wird. Der Islam gewährt ihr bestimmte Rechte und verlangt von ihr die Erfüllung bestimmter Pflichten, wie wir im folgenden Abschnitt zeigen werden.

  • Brautgabe


    Die Brautgabe ist ein Recht jeder Braut bei ihrer Hochzeit. Es ist ein Geschenk, das durch die islamischen Lehren vorgeschrieben und genau bestimmt ist. Ein Heiratsvertrag ist ohne Brautgabe ungültig. Die Brautgabe kann nicht fallengelassen oder entzogen werden, selbst wenn die Braut zustimmt, bis der Ehevertrag vollständig ist. Die Frau, die in die Ehe einwilligt, besitzt die Freiheit, mit dem was sie besitzt zu machen, was sie möchte, wenn der Ehevertrag erfüllt ist. Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim :Und gebt den Frauen ihre Brautgabe als Schenkung. Und wenn sie euch gern etwas davon erlassen, so könnt ihr dies unbedenklich zum Wohlsein verbrauchen. (4:4)

    Die Brautgabe ist ein Recht der Frau. Ein Ehemann darf nicht und hat keine Berechtigung, irgendetwas davon zurückzunehmen, wenn er sie scheiden lassen will und eine andere Ehe anstrebt. Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim :Und wenn ihr eine Gattin gegen eine andere eintauschen wollt und ihr habt der einen ein Talent (als Brautgabe) gegeben, so nehmt nichts von ihm fort. Wollt ihr es etwa in Verleumdung und offenbarer Sünde fortnehmen? Und wie könnt ihr es fortnehmen, wo ihr einander bereits beiwohntet, und sie mit euch einen festen Bund schlossen? (4:20-21)

    Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim auch:Oh ihr, die ihr glaubt, euch ist nicht erlaubt, Frauen gegen ihren Willen zu beerben. Und hindert sie nicht (an der Verheiratung mit einem anderen), um einen Teil von dem zu nehmen, was ihr ihnen (als Brautgabe) gabt, es sei denn, sie hätten offenkundig Hurerei begangen. Verkehrt in Billigkeit mit ihnen; und wenn ihr Abscheu gegen sie empfindet, empfindet ihr vielleicht Abscheu gegen etwas, in das Allah reiches Gut gelegt hat. Diese Ajat sichert die Rechte der Frau, wie Allah, der Allerhöchste, im Qur´an al-Karim darlegt. (4:19)

    Es ist verboten und ungesetzlich, Frauen gegen ihren Willen zu beerben. Wie wir bereits zuvor beschrieben haben, pflegten die Araber in der vorislamischen Zeit sogar die Frauen selbst mitzuvererben. Wenn ein Mann starb der Kinder hatte, die schon heiraten konnten, wurde die Witwe vom ältesten Sohn aus einer anderen Ehe geerbt. Oder der Erbe (der Sohn) konnte die Witwe seines verstorbenen Vaters einem anderen anbieten. Oder der Stiefsohn, d.h. der Erbe, pflegte der Witwe seines Vaters zu verbieten, einen anderen Mann zu heiraten. Diese Handlungsweise lies die Witwe wie einen Gegenstand in die Hände ihres Stiefsohnes oder des Erben fallen und erlaubte ihm, mit ihr zu tun, was er wollte.

    Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim, dass es für einen Mann verboten ist, seine Frau so über alle Maßen zu misshandeln, dass es für sie eine Härte, Störung und Last ist. Wie beispielsweise sie beschimpfen, schlagen, ihren Besitz und ihr Kapital verschwenden oder ihr gar verbieten, aus dem Haus zu gehen, um sie zu zwingen, alles was sie besitzt, ihrem Mann als Lösegeld zu zahlen, um sie durch Scheidung zu entlassen.

    Islamische Gesetze und Lehren erlauben dem Ehemann allerdings jeder Frau Schwierigkeiten aufzuerlegen, die ein verdrehtes moralisches Benehmen zeigt, das für die gesamte Gesellschaft beschämend und schädlich ist und zum Verderb der Gesellschaft führen kann.

    Zum Beispiel eine Frau, die Unzucht treibt oder Ehebruch begeht, darf streng behandelt werden, und der Mann darf ihre Brautgabe zurückverlangen, die er ihr bei der Hochzeit gab. Danach kann die Frau geschieden werden.

    Allah (y) befiehlt im Qur´an al-Karim, dass der Ehemann mit seiner Gattin ehrenhaft, freundlich und respektvoll zusammenleben soll. Ein Mann muss zu seiner Frau nette Dinge sagen und tun. Ein Mann muss bescheidene, saubere und anständige Kleidung tragen, wenn er zu Hause ist. Ein Mann muss eine gute Erscheinung haben, genau wie er es auch von seiner Frau zu Hause erwartet, denn er ist nur ein Mensch. Allahs Prophet (s)sagte: "Die vollkommensten Gläubigen in Glaubensdingen sind die, die das sittlichste Benehmen besitzen. Die besten von euch sind die, die am besten zu ihren Familien (Frauen) sind." ( Dieser Hadith wird bei Tirmidhi berichtet.)

    Es wird auch berichtet, dass Allahs Prophet (s)immer angenehm, freundlich und besorgt zu allen war. Er spielte und scherzte nett und höflich mit seinen Familienmitgliedern. Es ist bekannt, dass er sehr gutmütig und lieb zu ihnen war. Imam Ahmad berichtete, dass Allahs Prophet (s)sagte: "Alles, womit der Mann spielt und sich unterhält ist nichtig (d.h. vergeudete Zeit), außer drei (Dinge): Bogenschießen, sein Pferd trainieren und mit seiner Frau zu spielen und anständige Scherze zu machen. Diese drei Dinge sind von al-Haqq (d.h. das was wertvoll und erlaubt ist).

    Allahs Prophet (s)war seinen Mitteln entsprechend großzügig zu seinen Familienangehörigen. Allahs Prophet ist auch sehr bekannt für sein angeregtes und dezentes Scherzen mit seiner Familie und das Spielen mit ihnen. ´Aíschah , die Mutter der Gläubigen, sagte einmal: "Allahs Prophet (s)machte ein Wettrennen mit mir und ich schlug ihn, bevor ich älter wurde und an Gewicht zunahm. Nachdem ich älter und schwerer geworden war, machte er wieder ein Wettrennen mit mir und er gewann. Daraufhin sagte Allahs Prophet (s) zu mir: "Mein Gewinn gleicht deinen Gewinn aus." (Dieser Hadith wird bei Imam Ahmad berichtet.)

    Es wird überliefert, dass Allahs Prophet (s) nach dem ´Ischaa´Gebet und vor dem Schlafengehen für eine kurze Zeit im Haus bei seiner Familie zu sitzen pflegte, mit ihnen sprach, ihnen Gesellschaft leistete und Freundlichkeit zeigte. Ibn ´Abbas berichtete: "Ich schlief eines Nachts im Haus von Maimunah (der Frau des Propheten) – als ihre Nacht war – um das Nachtgebet des Propheten zu sehen. Er sprach noch eine Zeit lang mit seiner Frau und schlief dann." ( Dieser Hadith wird bei Muslim berichtet.)

    Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim:Wahrlich, ihr habt an dem Gesandten Allahs ein schönes Vorbild für jeden, der auf Allah und den Letzten Tag hofft und Allahs häufig gedenkt. (33:21)

    Deshalb ist Allahs Prophet (s) das beste Vorbild für uns alle, die gläubigen Muslime. Muslime sollten dem Weg des Propheten Allahs in allen ihren Angelegenheiten – privaten und öffentlichen – ihr ganzes Leben lang folgen.

  • Ausgaben

    Ein Ehemann muss genug von seinem Einkommen und Reichtum für seine Frau aufbringen. Es ist seine Pflicht, eine passende Wohnung zu sichern, die täglichen Bedürfnisse in Form von Essen, Kleidung und sonst was noch im Haus benötigt werden könnte, zur Verfügung zu stellen. Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim :Jeder soll aus seiner Fülle ausgeben, wenn er die Fülle hat; und der, dessen Mittel beschränkt sind, soll gemäß dem ausgeben, was ihm Allah gegeben hat. Allah fordert von keiner Seele etwas über das hinaus, was Er ihr gegeben hat. Allah wird nach einer Bedrängnis Erleichterung schaffen. (65:7)

    Hakiim bin Mu´awiyah al-Quraischiy berichtet, dass sein Vater sagte: "Ich fragte Allahs Propheten : 'Welches ist das Recht von der Ehefrau über ihren Mann?' Er antwortete: "Ihr Recht ist, dass du sie speist, wie du dich selber speist und kleidest, wie du dich selber kleidest; schlag sie nicht in ihr Gesicht, benutze keine abfällige Sprache und meide nicht ihr Bett (zum Schlafen), indem du irgendwo außerhalb des Hauses schläfst." ( Dieser Hadith wird bei Ibn Hibban und Abu Dawud berichtet.)

    Wenn es daher ein reicher Mann ablehnt, gemäß seinen Mitteln für seine Familie auszugeben und die Frau war in der Lage, einen Teil von seinem Besitz zu nehmen, auch ohne ihn davon zu informieren und darüber aufzuklären, so darf sie nur die Summe nehmen, die sie benötigt, um die essentiellen Bedürfnisse von sich und ihren Kindern ohne Verschwendung zu befriedigen. Diese Regel ist durch den Vorfall von Hind bint ´Utbah begründet, die einmal zum Propheten kam und sich über ihren Ehemann, Abu Sufyan, beklagte: "Mein Ehemann ist geizig und er gibt nicht genug für mich und die Kinder." Allahs Prophet (s) sagte: "Nimm maßvoll, was für dich und deine Kinder ausreicht." ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary und Muslim berichtet.)

    Wenn ein Ehemann in schwere finanzielle Belastung gerät und unfähig ist, die finanziellen Bedürfnisse seiner Familie zu erfüllen oder wenn er seine Frau eine beträchtliche Zeit verlassen hat, wodurch die Frau wegen der Abwesenheit verletzt wurde, ist die Frau berechtigt, durch gerichtliches Einschreiten die Ehe anullieren zu lassen. Dies ist durch den Hadith begründet, in dem Abu Hurairah berichtete, dass Allahs Prophet (s) einmal über einen Ehemann befragt wurde, der nicht genügend Geld besitzt, um den Bedarf seiner Frau zu erfüllen, was sollte bei solch einer Ehe getan werden?
    Der Gesandte Allahs (s) sagte: "Diese Ehe sollte durch die Trennung von Mann und Frau aufgehoben werden."

    Der Islam drängt die Männer, ihre Frauen freundlich und mit einer sorgevollen und teilenden Art zu behandeln. Der Gesandte Allahs (s) sagte: "Die vollkommensten Gläubigen in Glaubensdingen sind die, die das sittlichste Benehmen besitzen. Die besten von euch sind die, die am besten zu ihren Familien (Frauen) sind" ( Dieser Hadith wurde bei Tirmidhi berichtet)

    Der Islam vergisst auch die seelischen und emotionalen Rechte der Frauen nicht. Es gibt noch viele Rechte, zusätzlich zu den materiellen Rechten der Frauen. Hier folgen einige dieser Rechte:

    • Frauen müssen vom Mann, vor allem vor unsittlichen Menschen, beschützt werden. Sie dürfen keinen Orten des sittlichen Verfalls, Nachtklubs oder Ähnlichem ausgesetzt werden.
    • Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim:Oh ihr, die ihr glaubt, rettet euch vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, worüber strenge, gewaltige Engel gesetzt sind, die Allah nicht ungehorsam sind in dem, was Er ihnen befiehlt, und die alles vollbringen, was ihnen befohlen wird. (66:6)
    • Frauen sollen nützliche Dinge für diese Welt und das Jenseits lernen. Alle ihre Geheimnisse müssen bewahrt und geschützt werden. Keine ihrer Unzulänglichkeiten dürfen irgendjemandem offenbart werden. Private Angelegenheiten der Frau dürfen weder öffentlich gemacht, noch als Gesprächsstoff selbst engsten Freunden mitgeteilt werden. Keine der intimen Aktivitäten zwischen dem Mann und seiner Gattin dürfen öffentlich oder im Geheimen irgendjemandem anvertraut werden, so nahe er ihnen auch stehen mag. Es wird berichet, dass Allahs Gesandter (s) sagte: "Einer der schlimmsten Menschen vor Allahs Angesicht ist am Tag der Auferstehung ein Ehemann, der private Dinge mit seiner Frau macht oder eine Frau, die dasselbe mit ihrem Ehemann macht, dann offenbart einer von ihnen diese privaten Dinge anderen." ( Dieser Hadith wurde bei Tirmidhi berichtet)
  • Gerechtigkeit, Anständigkeit und Gleichheit

    Hier wird der Mann angesprochen, der mit mehr als einer Frau verheiratet ist. Ein Ehemann der in einer polygamen Ehe lebt, muss gemäß dem Islam fair und gerecht zu allen seinen Ehefrauen sein, und er muss sie gleich behandeln, was Essen, Kleidung und die Zeit, die er mit jeder einzelnen verbringt, angeht. Es wird überliefert, dass Allahs Prophet (s) sagte: "Derjenige, der zwei Frauen hat und unter ihnen nicht Gerechtigkeit, Anstand und Gleichheit zeigt, wird am Tag der Auferstehung mit einer gelähmten Seite kommen."( Dieser Hadith wird bei Tirmidhi berichtet.)

  • Nächte verbringen und sexuelle Erfüllung

    Dieses Recht ist eines, das im Islam sehr betont wird. Der Ehemann ist durch das Islamische Recht verpflichtet, die sexuellen Rechte seiner Gattin zu erfüllen, die Befriedigung seiner Gattin sicherzustellen, sowie seine Gattin vor einer Verwicklung in schändliche Taten zu bewahren. Eine Gattin hat, wie jede andere Frau, ein starkes Bedürfnis nach einem großen Herzen, das sie liebt, für sie sorgt, ihre natürlichen und körperlichen Bedürfnisse erfüllt und ihre instinktiven Wünsche beachtet.

    Tatsächlich verbietet der Islam dem Ehemann, sich durch völlige Hingabe, wie Gebete und Fasten, von der Erfüllung der Bedürfnisse, Wünsche und dem natürlichen Verlangen ihrer Partner zurückzuziehen. Salman al-Farisi berichtete: "Ich ging, um meinen Bruder im Glauben, Abu Darda , zu besuchen, und als ich ankam, wurde ich von seiner Gattin begrüßt, die sehr einfache Hauskleidung trug.

    Angesichts dessen fragte ich sie: 'Was ist los mit dir? Warum trägst du so einfache und schlichte Kleidung und nicht etwas Passenderes, um deinem Ehemann zu gefallen?' Sie sagte: 'Dein Bruder, Abu Darda , besitzt, aus welchem Grund auch immer, kein Interesse an dieser Welt und ihren Angelegenheiten. Er verbringt seine Nächte im Gebet und die Tage fastend!' Dann kam Abu Darda , hieß Salman willkommen und bot ihm etwas zu essen an. Salman fragte: 'Warum isst du nicht mit mir?' Abu Darda sagte: 'Ich faste.' Salman sagte: 'Ich schwöre bei Allah, dass du dein Fasten brechen musst und mit mir isst.' Abu Darda brach sein Fasten und aß mit Salman .
    Salman verbrachte die Nacht bei Abu Darda . Der letztere stand in der Nacht auf und betete einige Nachtgebete. Salman hielt ihn davon ab und sagte: 'Dein Körper hat bestimmte Rechte an dir; und deine Familie hat bestimmte Rechte an dir. Faste einige Tage und brich das Fasten an anderen, nähere dich deiner Gattin und erfülle ihre Bedürfnisse. Gewähre jeder Person das ihm zustehende Recht.' Kurz vor Sonnenaufgang erlaubte Salman Abu Darda aufzustehen und zu beten. Beide standen auf, verrichteten die Gebetswaschung und einige Gebete, dann machten sie sich auf zur Moschee, um Fağr zu beten. Nach dem Gebet mit Allahs Propheten berichtete Abu Darda dem Propheten , was Salman gesagt und getan hatte. Der Prophet Allahs bekräftigte: "Salman hat die Wahrheit gesprochen." ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary berichtet.)

    Es folgen noch ein paar andere Rechte, die eine Ehefrau im Islam genießt:

    • Ein Ehemann darf nicht länger als sechs Monate am Stück verreisen und von zu Hause abwesend sein. (Wenn seine Frau zustimmt, denn dies ist die Zeitspanne, die der Khalif des Gesandten Allahs, ´Umar bin al-Khattab , festgelegt hat, nachdem er seine Tochter Hafsa darüber befragt hatte, wie lange eine Frau die Abwesenheit ihres Gatten geduldig ertragen kann). Diese Zeitspanne kann abhängig von den sexuellen Bedürfnissen der Frau länger oder kürzer sein.

      Eine Ehefrau kann aufgrund ihrer eigenen instinktiven Natur eine Abwesenheit ihres Gatten von mehr als sechs Monaten ertragen, oder sie kann auch schon vor Ablauf dieser Zeitspanne verlangen, dass er zurückkehrt.

    • Ein Ehemann darf diese Bitte seiner Frau nicht zurückweisen oder verneinen, es sei denn er hat eine sehr wichtige und legitime Entschuldigung dafür.
    • Ein Ehemann darf keine finanziellen Entscheidungen im Namen seiner Frau treffen und darf nicht in ihre Geldangelegenheiten eingreifen, ausser wenn sie ihm ihre Einwilligung dazu gibt. Der Ehemann hat kein Recht, ohne ihr Wissen und ihre Erlaubnis irgendetwas von ihrem Vermögen zu nehmen.
    • Ein Ehemann muss größere Entscheidungen über den Haushalt, die Kinder und andere gegenseitige Angelegenheiten mit seiner Gattin absprechen. Es ist nicht klug, die Meinung des Mannes allen Familienmitgliedern aufzuzwingen, ohne die Ansicht der Gattin anzuhören, solange ihre Meinung weise und richtig ist.

      Allahs Prophet gab uns zu diesem Thema ein praktisches Beispiel: Am Tag des Abkommens befahl der Prophet (s) seinen Gefährten, ihre Köpfe zu rasieren und ihren Ihram (d.h. Hağğ-/´Umrakleidung) abzulegen, aber sie waren langsam und beeilten sich nicht, seinen Befehl auszuführen. Umm Salamah , seine Frau, empfahl ihm, dass er selbst es tun solle, um dann vor seinen Gefährten hinauszugehen. Allahs Prophet (s) tat, wie seine Frau ihm geraten hatte und ging aus seinem Zelt. Als die Gefährten Allahs Propheten sahen, was er getan hatte, beeilten sich alle, seiner Tat nachzueifern. ( Der Friedensvertrag von Hudaibiya, ein bekannter Ort am Stadtrand von Makkah, wo Allahs Gesandter im 8. Jahr der Hiğrah einen Friedensvertrag mit den makkanischen Götzendienern schloss.)

    • Ein Ehemann muss vermeiden, jeden unschuldigen Fehler, der seiner Frau unterläuft, zu verfolgen und zu berechnen. Es wird berichtet, dass Allahs Prophet (s) sagte:"Ein Ehemann sollte nicht spät in der Nacht von einer Reise zurück nach Hause kommen, ohne seine Ankunft (zuvor) anzukündigen." Ein Ehemann könnte seine Gattin in unvorbereitetem Zustand, den er nicht mag, vorfinden, und dies könnte verursachen, dass er sie nicht mag.(Dieser Hadith wurde bei Bukhary und Muslim berichtet.)
    • Ein Ehemann muss nett, aufmerksam, teilend und fürsorglich zu seiner Frau sein. Er muss mit ihr ehrlich, anständig und geduldig umgehen und ihre menschliche Natur beachten. Frauen schätzen es, zärtlich geliebt zu werden und in Schutz genommen zu werden. Ein Ehemann muss seiner Gattin Zuneigung, Liebe, Verständnis, Sorge, Rücksicht und wirkliches Interesse entgegenbringen. Dies alles muss mit Worten und Taten ausgedrückt werden. Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim:Oh ihr, die ihr glaubt, euch ist nicht erlaubt, Frauen gegen ihren Willen zu beerben. Und hindert sie nicht (an der Verheiratung mit einem anderen), um einen Teil von dem zu nehmen, was ihr ihnen (als Brautgabe) gabt, es sei denn, sie hätten offenkundig Hurerei begangen. Verkehrt in Billigkeit mit ihnen; und wenn ihr Abscheu gegen sie empfindet, empfindet ihr vielleicht Abscheu gegen etwas, in das Allah reiches Gut gelegt hat. (4:19)
      Es wird auch berichtet, dass Allahs Prophet (s) sagte: "Ein gläubiger Muslim darf nicht sagen, dass er seine gläubige Gattin nicht mag. Ein Ehemann kann einige Eigenschaften seiner Gattin nicht mögen, aber er wird sicherlich andere gern haben." (4:19)

ISLAM SORGT FÜR DIE FRAU ALS MUTTER


Wir stellen fest, dass der Qur´an al-Karim das Recht der Frau als Mutter ganz besonders betont. Tatsächlich sagt Allah im Qur´an al-Karim :Und dein Herr hat befohlen: "Verehrt keinen, ausser Ihm, und (erweist) den Eltern Güte. Wenn ein Elternteil oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sage dann nicht 'Pfui!' zu ihnen und fahre sie nicht an, sondern sprich zu ihnen in ehrerbietiger Weise. (17:23) In dieser Ajat nennt Allah Sein Recht auf Anbetung gemeinsam mit dem Recht der Eltern, an denselben Ansprechpartner und auf derselben Ebene. Dies beleuchtet die großen Rechte und den hohen Stellenwert der Eltern im Islam.

Allahs Prophet (s) sagte: "Das Paradies liegt zu Füßen der Mütter." Ohne Zweifel ist dies eine symbolische Vorstellung von der Tatsache, dass das Erwerben der Zufriedenheit der Mutter, genau wie das für sie Sorgen, Respektieren und Dienen, demjenigen zweifellos die Zufriedenheit von Allah und das Paradies bringen wird, das Er den rechtgeleiteten muslimischen Gläubigen als Belohnung versprochen hat.

An erster Stelle verdienen Mütter Freundlichkeit, Fürsorge, gute Behandlung, Gesellschaft und beste Hilfe von ihren Kindern. Es wird überliefert, dass Abu Hurairah sagte: "Ein Mann kam zu Allahs Propheten und fragte ihn: 'Oh Prophet Allahs! Wer verdient meine Gesellschaft und Fürsorge am meisten?' Allahs Prophet (s) antwortete: "Es ist deine Mutter." Der Mann fragte: 'Und wer dann?' Er sagte: "Deine Mutter." Wieder fragte der Mann: 'Und wer kommt dann?' Er sagte: "Deine Mutter." Der Mann fragte wieder: 'Und wer kommt dann?' Er sagte: "Dein Vater." ( Dieser Hadith wurde von Bukhary und Muslim berichtet.)

Dieser Hadith zeigt, dass eine Mutter im Islam das dreifache Recht des Vaters besitzt. Dieser Anspruch wurde der Mutter wegen der furchtbaren Leiden während der verschiedenen Lebensstadien ihres Kindes, in Schwangerschaft, bei der Geburt, in der Stillzeit, genauso für die geteilte Verantwortlichkeit in der Erziehung des Kindes, zugesprochen.

Der Fetus lebt, versorgt sich und gedeiht neun Monate lang auf Kosten der Nahrung der Mutter in ihrem Bauch. Ähnlich verhält es sich für die ersten zwei Jahre mit dem gestillten Baby, wenn die Mutter sich für das Stillen entscheidet.

Dies beleuchtet Allah (y) im Qur´an al-Karim:Und Wir haben dem Menschen im Hinblick auf seine Eltern anbefohlen – seine Mutter trug ihn in Schwäche über Schwäche, und seine Entwöhnung erfordert zwei Jahre -: "Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist die Heimkehr." (31:14)

Aus diesem Grund ist den Müttern der Vorrang gegenüber den Vätern und jedem anderen was Freundlichkeit, Fürsorge, Pflichterfüllung, Aufmerksamkeit, Güte, Gehorsam und Hilfsbereitschaft angeht, gegeben worden.

Gemäß den Islamischen Lehren und Prinzipien muß beiden Elternteilen gehorcht werden, beide müssen respektiert werden und solange sie ihren Kindern nicht befehlen oder anordnen, ihrem Schöpfer, Allah (y), Ungehorsam zu sein, darf man sich nicht von ihnen abwenden. Wenn Eltern ihren Kindern befehlen, etwas zu tun, das Ungehorsam gegenüber Allah, welcher Art auch immer, einschließen würde, dann muß man ihnen nur bei dieser einen Sache ungehorsam sein. Währenddessen muss ein/e Sohn/Tochter weiter ihre normalen Pflichten den Eltern gegenüber erfüllen. Von ihnen wird erwartet, dass sie ihnen dienen, ihnen in ihren weltlichen Angelegenheiten helfen und zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden.

Allah (y) sagt im Qur´an al-Karim: :Doch wenn sie dich auffordern, Mir das zur Seite zu setzen, wovon du keine Kenntnis hast, dann gehorche ihnen nicht. In weltlichen Dingen aber verkehre mit ihnen auf gütige Weise. Doch folge dem Weg dessen, der sich zu Mir wendet. Dann werdet ihr zu Mir zurückkehren, und Ich werde euch verkünden, was ihr getan habt." (31:15)

Der Gehorsamkeit zu den Eltern muss Vorrang vor allem anderen gegeben werden, auch vor der Ehefrau. Dies bedeutet keinesfalls, dass die Ehefrau gedemütigt, beschimpft, gequält werden darf oder Ähnliches. Jeder Einzelne soll sein Recht auf Respekt und Gehorsam entsprechend erhalten. Trotzdem hat der Gehorsam zu den Eltern Vorrang.

Allahs (y) Zufriedeneit mit jemandem, ist nur ein Anzeichen für die Zufriedenheit der Eltern mit dem Sohn/der Tochter. Dementsprechend ist Sein Zorn und Seine Unzufriedenheit mit jemandem, das Ergebnis der Unzufriedenheit oder Demütigung seiner Eltern. Allahs Prophet (s)sagte: "Allahs Zufriedenheit mit jemandem wird durch die Zufriedenheit der Eltern (mit ihrem Sohn/ihrer Tochter) erreicht, und Sein Zorn und Seine Unzufriedenheit (auf jemanden erscheint) als Ergebnis der Unzufriedenheit oder des Ärgers eines seiner Elternteile." ( Dieser Hadith wird bei Tirmidhi berichtet.)

Die Sorge für die Eltern, zu ihnen gut und freundlich zu sein, ihre Zufriedenheit erreichen und auf ihre unmittelbaren Bedürfnisse achten, besonders wenn sie schon älter sind, ist der aktiven Teilnahme an den verschiedenen Formen des Ğihad, dem Streben für Allahs Sache, vorzuziehen. Außer wenn jeder Muslim – Mann und Frau – gezwungen ist, aktiv an den Ğihad-Handlungen teilzunehmen, besitzt die Sorge für die Eltern oberste Priorität. Ibn Mas´ud berichtete: "Ich fragte Allahs Propheten : 'Oh Gesandter Allahs! Was ist die beliebteste Tat bei Allah?' Allahs Prophet (s)sagte: "Das Gebet zur rechten Zeit zu verrichten." Ich fragte weiter: 'Was kommt dann, oh Gesandter Allahs?' Allahs Prophet (s)sagte: "Sei gut, freundlich, respektvoll, gehorsam und fürsorglich zu deinen Eltern." Ich fragte weiter: 'Was kommt dann, oh Gesandter Allahs?' Der Prophet (s)sagte: "Das Streben (Ğihad) für die Sache Allahs." ( Dieser Hadith wird bei Bukhary berichtet.)

Abdullah bin ´Amr bin al-´Aas berichtete auch: "Ein Mann kam zu Allahs Gesandtem (s) und sagte zu ihm: 'Oh Gesandter Allahs! Ich schwöre dir meinen Treueeid, dass ich auswandere und für die Sache Allahs kämpfen werde, und nur Seiner Belohnung wegen.' Als der Gesandte Allahs (s) dies hörte, fragte er den Mann: "Leben deine Eltern noch?" Der Mann antwortete: 'Ja, oh Gesandter Allahs, beide von ihnen leben noch.' Der Gesandte Allahs (s) sagte: "Wenn du die Zufriedenheit und die Belohnung Allahs erreichen willst, dann gehe zu deinen Eltern zurück und vergewissere dich, dass du dein Bestes tust, um ihnen zu dienen, sie zufrieden zu stellen, auf ihre Bedürfnisse acht gibst, besonders im Alter, und gut und freundlich zu ihnen bist." ( Dieser Hadith wird bei Bukhary und Muslim berichtet.)

Eltern müssen respektiert werden, ihnen muss Gehorsam und finanzielle Unterstützung von ihren Kindern geleistet werden, auch wenn sie eine andere Religion oder einen anderen Glauben als den Islam besitzen, solange sie ihrem Sohn/ihrer Tochter keine Ungehorsamkeit gegen Allah befehlen. Asma, die Tochter von Abu Bakr, sagte: "Meine Mutter, die noch immer eine Götzendienerin war, kam mich besuchen. Ich ging zum Gesandten Allahs (s), um seinen Rat zu ihrem Besuch zu hören, ungeachtet der Tatsache, dass sie Interesse für den Islam zeigte. 'Sollte ich freundlich und gut zu ihr sein und finanziell für sie sorgen?' Der Gesandte Allahs (s) sagte: "Ja, natürlich. Du sollst freundlich und gut zu ihr sein und finanziell für sie sorgen, auch wenn sie (die Mutter) eine Götzendienerin ist." ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary und Muslim berichtet.)

Ein Sohn/eine Tochter muss seinen/ihren Eltern helfen und ihnen bei ihren täglichen Arbeiten im Haushalt jede mögliche Unterstützung zukommen lassen. Man darf sich nicht fernhalten und es ablehnen, seine Eltern bei den täglichen Hausarbeiten zu unterstützen. Allahs Gesandter (s) besserte selbst seine eigene Kleidung aus, reparierte seine eigenen Schuhe und half seiner Familie bei den täglichen Arbeiten. Tatsächlich wurde ´A´ischah einmal gefragt: "Was tat der Gesandte Allahs (s), wenn er zu Hause war?" `A`ischah sagte: "Der Prophet (s)pflegte uns zu helfen und seinen Haushalt zu unterstützen; aber wenn er den Gebetsruf hörte, verließ er unverzüglich das Haus." ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary berichtet.)

Der Güte, Freundlichkeit, Gehorsam und Fürsorge für die Bedürfnisse der Eltern muss ein höherer Stellenwert gegeben werden, als allen anderen freiwilligen Gebeten und gottesdienstlichen Handlungen. Dies ist durch den Hadith begründet, in dem Abu Hurairah berichtet, dass der Prophet (s)sagte:"Niemand, außer drei Kindern sprachen, als sie noch in der Wiege lagen. Diese waren:

  • Jesus, der Sohn Marias
  • Das zweite war ein Israelit in der Zeit von Ğuraiğ. Ğuraiğ war ein Mönch, der sich in eine Zelle zurückzog und seine Zeit dem Gebet und Gottesdienst für Allah widmete. Eines Tages suchte Ğuraiğs Mutter ihn auf und bat ihn um Hilfe, als er in seine Gebete vertieft war. Er sagte: "Oh Allah! Ich bin verwirrt, wem soll ich den Vorrang geben; meinen Gebeten oder meiner Mutter?" Er zog es vor, seine Gebete weiter zu verrichten und lehnte die Bitte seiner Mutter um Hilfe ab. Als sie das sah, ging Ğuraiğs Mutter weg.

    Am folgenden Morgen tat die Mutter dasselbe, und Ğuraiğ verrichtete weiter seine Gebete und wies seine um Hilfe bittende Mutter ab. Am folgenden Tag kam Ğuraiğs Mutter wiederum zu ihm und bat ihn um Hilfe, wie sie es die letzten zwei Tage getan hatte. Ğuraiğ antwortete nicht. Als sie dies sah, sagte die Mutter: "Oh Allah! Lass Ğuraiğ in die Gesichter der Prostituierten sehen, bevor er stirbt." Zu jener Zeit bewunderten die Israeliten die Menge und die Art von Ğuraiğs Gottesdienst, Gebeten und Zurückgezogenheit, derer er sich selbst gewidmet hatte.

    Eine sehr hübsche und anziehende Prostituierte, die in der Zeit bekannt war, schlug den Israeliten vor: "Wenn ihr wollt, kann ich Ğuraiğ in Versuchung führen und verursachen, dass er sich in mich verliebt und illegale sexuelle Dinge mit mir macht." Die Prostituierte setzte in die Tat um, was sie vorgeschlagen hatte. Sie versuchte ihr Bestes, um Ğuraiğ zum illegalen Geschlechtsverkehr mit ihr zu verlocken, aber zu ihrer Überraschung und ihrer Bestürzung schlugen ihre Versuche fehl. Da näherte sie sich einem Schafhirten, der in der Nähe von Ğuraiğs Zelle seine Schafe zu weiden pflegte und bot sich dem Schafhirten an, der sie nicht abwies.

    Die Prostituierte wurde schwanger. Bei der Entbindung beschuldigte sie Ğuraiğ, der Vater des Kindes zu sein. Die Israeliten drangen in Ğuraiğs Zelle ein, warfen ihn hinaus, zerstörten seine Zelle und begannen, ihn zu schlagen. Er fragte: "Was ist los? Warum tut ihr das?" Sie sagten: "Du hast mit dieser Prostituierten Unzucht getrieben und sie gebar ein Baby von dir, wo du doch vorgibst, so ein frommer Mann zu sein." Ğuraiğ sagte: "Könnt ihr das Baby herbringen und mich meine Gebete verrichten lassen, damit ich versuchen kann, euch zu zeigen, dass ich nicht der Vater dieses Kindes bin." Die Israeliten erlaubten Ğuraiğ seine Gebete zu verrichten und brachten ihm das Baby.

    Als Ğuraiğ seine Gebete beendet hatte, ging er zu dem Baby und zeigte mit seiner Hand auf seinen Bauch und fragte: "Wer ist dein wirklicher Vater, Baby?" Das Baby, das noch in der Wiege lag, sagte: "Mein Vater ist der Schafhirte." Als sie die Aussage und das Bekenntnis des Babies hörten, begannen die Israeliten, Ğuraiğ zu küssen, suchten seinen Segen und sagten: "Sollen wir deine Zelle für dich aus Gold wieder aufbauen?" Er sagte: "Nein. Baut sie lieber nur aus Lehm und Schlamm wieder auf, so wie sie vorher war." Und das taten sie.

  • Das dritte war ein Kind, das an der Brust seiner Mutter trank, als ein Ritter, der ausserordentliche Kleider trug, auf einem schönen Pferd vorbeiritt. Die stillende Mutter sagte: "Oh Allah! Lass meinen Sohn in Zukunft wie dieser Ritter sein." Als er diese Bitte hörte, ließ das trinkende Kind die Brust seiner Mutter los und sagte, während er den Ritter ansah: "Oh Allah! Mache mich nicht in Zukunft wie diesen Ritter."
    Dann begann das Kind wieder zu trinken. (Der Überlieferer dieses Hadith, Abu Hurairah , sagte: "Ich kann mich erinnern, wie der Prophet (s)das Trinken des Kindes an der Brust der Mutter nachahmte, indem er seinen Zeigefinger in den Mund steckte und daran saugte.")

    Dann kam an der Mutter und dem trinkenden Kind eine Magd, die von ihrem Herrn geschlagen wurde, vorbei und andere beschuldigten sie der Unzucht und des Diebstahls. Die Magd sagte immer wieder: "Allah genügt mir und Er ist mein Wächter." Die Mutter sagte: "Oh Allah! Lass mein Kind nicht in Zukunft wie diese Frau sein!" Als es die Aussage der Mutter hörte, ließ das Kind die Brust der Mutter los und sagte: "Oh Allah! Lass mich in Zukunft wie diese Frau sein!" Als die Mutter die Aussage ihres Kindes hörte, sagte die Mutter zu ihm: "Sohn! Was ist mit dir? Ein hübsch gekleideter Ritter kam auf einem wirklich schönen Pferd vorbei, von hohem Stand und Macht, und ich wünschte, dass du in Zukunft wie er wärest; du lehntest ab, wie er zu sein. Dann kam die Magd, die wegen der Anschuldigung der Unzucht und des Diebstahls geschlagen und bestraft wurde, und ich bat Allah, dass du nicht wie sie gequält und beschuldigt wirst; du lehntest mein Bittgebet ebenfalls ab." Das Kind sagte: "Mutter, was den Ritter anbelangt, er war ein Tyrann und deshalb bat ich Allah, mich nicht wie ihn sein zu lassen. Was die geschlagene und beschuldigte Magd betrifft, sie hat weder Unzucht getrieben, noch gestohlen. Deshalb bat ich Allah, mich so unschuldig und rein wie sie zu machen!" ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary und Muslim berichtet.)

Islamische Lehren warnen davor, den Eltern ungehorsam zu sein, sie nicht zu respektieren und ihre finanziellen Rechte nicht zu erfüllen. Abu Bakrah berichtete, dass der Gesandte Allahs sagte: "Die Bestrafung für alle weltlichen Sünden können von Allah bis zum Tag des Gerichts hinausgezögert werden, außer für die Sünde des Ungehorsams der Kinder ihren Eltern gegenüber. Die Bestrafung dieser Sünde wird zu Lebzeiten des Menschen durchgeführt und nicht bis später verzögert." ( Dieser Hadith wurde von al-Hakim berichtet.)

Es wird auch berichtet, dass der Gesandte Allahs (s) sagte: "Wahrlich, Allah hat euch verboten, zu euren Müttern ungehorsam und widerspenstig zu sein, den Leuten nicht geben, was ihnen zusteht, aber selbst die Leute um etwas zu bitten, wozu ihr nicht berechtigt seid. Er hat desweiteren verboten, eure neugeborenen Mädchen lebendig zu vergraben. Er mag es auch nicht, wenn ihr sagt: "Es wurde gesagt: das und das. Und: „Man hat gesagt: Dies und das." Er hat euch ebenfalls verboten, andere wiederholt zu bitten, euch zu geben; oder nach jedem Ding zu fragen, das ihr seht; oder euer Geld zu verschwenden (ohne triftigen Grund)." ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary und Muslim berichtet.)

Der Gesandte Allahs (s) betonte, dass die Güte und Freundlichkeit zu den Eltern für die Erfüllung der Bittgebete (Du´a) und der Gebete des Menschen während seines gesamten Lebens unerlässlich ist. Ibn `Umar berichtete, dass Allahs Prophet (s)sagte: "Vor langer Zeit brachen drei Männer zu einer Reise auf. Als die Nacht hereinbrach, schliefen sie in einer Höhle am Fuße eines Berges. Nachdem sie die Höhle betreten hatten, rollte ein Findling herab und verschloß die Öffnung der Höhle vollständig. Sie sprachen miteinander und kamen zu dem Entschuß, dass es nun keinen Ausweg mehr gab, außer durch Gebete und Bittgebete. 'Wir sollten Allah mit unseren besten und rechtschaffendsten Taten, die wir in unseren Leben vollbracht haben, um Hilfe bitten.'

Der erste Mann sagte: 'Oh Allah! Nie habe ich meiner Frau und meinen Kindern etwas zu essen oder zu trinken angeboten, bevor ich meinen Eltern, die schon älter waren, etwas angeboten hatte. Eines Tages musste ich weit gehen, bevor ich Futter für meine Herde fand, und ich kam spät zurück. Nach meiner Heimkehr fand ich meine Eltern schlafend vor. Ich melkte die Schafe, um meinen Eltern ihr Abendessen anzubieten, aber ich hasste, sie zum Trinken aufzuwecken. Trotzdem bot ich meiner Frau und meinen Kindern nichts an, bevor ich es ihnen anbot. Ich verharrte stehend neben ihnen mit dem Milchtopf in der Hand und wartete darauf, dass sie aufwachten. Bei Tagesanbruch erwachten sie, aber zu der Zeit schrien meine Kinder zu meinen Füßen nach Milch. Da standen sie auf und ich bot ihnen ihre Milch an. Oh Allah! Wenn du weisst, dass ich dies um Deinetwillen getan habe, erlöse uns bitte von diesen Schwierigkeiten, unter denen wir leiden.' Hierauf bewegte sich der Felsen etwas von dem Eingang der Höhle weg, aber es war noch nicht genug, um einen Mann heraus zu lassen.

Der zweite Mann sagte: 'Oh Allah! Ich hatte eine Kusine von der Seite meines Vaters, die war mir die liebste Frau auf der Erdoberfläche. Ich war sehr schlecht und wollte, dass sie mich liebte, aber sie wies mich ab. Nach einiger Zeit hatte sie schwere finanzielle Probleme und litt Hunger. Sie kam zu mir und bat mich um Hilfe. Ich bot ihr einhunder tund zwanzig (120) goldene Dinar, wenn sie mich von ihr haben ließe, was ich wollte, d.h. illegitimen Geschlechtsverkehr (außerehelich).

Unter dem Druck ihres Notstands und ihrer ärmlichen finanziellen Lage stimmte sie zu. Als ich bereit war, den Geschlechtsverkehr mit ihr zu vollziehen, sagte sie: 'Oh Kusin! Fürchte Allah! Und brich´ nicht das Siegel der Jungfräulichkeit, außer auf erlaubte Weise!' Als ich dies hörte, stand ich auf und berührte sie nicht wieder, obwohl sie die Frau war, die ich am meisten liebte und begehrte. Ich nahm das Gold, das ich ihr gegeben hatte, nicht zurück.' Dann erhob er seine Hände zum Himmel und sagte: 'Oh Allah! Wenn Du weisst, ich tat das, was ich getan habe, um Deinetwillen und für Deine Zufriedenheit, bitte nimm die Schwierigkeiten von uns, unter denen wir leiden. Bewege den Stein vor dem Eingang der Höhle weg, damit wir hinaus können!' Nachdem er dies ausgesprochen hatte, bewegte sich der Felsen wiederum ein kleines Stück, so klein, dass noch immer keine Person die Höhle verlassen konnte.

Der dritte Mann sagte: 'Oh Allah! Du weisst, dass ich einst ein paar Arbeiter beschäftigte und am Tagesende zahlte ich ihre Löhne, außer dem, der ohne seine Bezahlung abzuwarten, wegging. Also investierte ich seinen Lohn in meine Geschäfte und machte eine besondere Notiz und Berechnung dafür. Das Geld des Arbeiters vermehrte sich im Laufe der Jahre enorm. Eines Tages, nach vielen Jahren, kam der Arbeiter und fragte mich nach dem Lohn, den er für diesen Arbeitstag nicht genommen hatte. Ich zeigte ihm eine große Menge, bestehend aus einer Herde Schafe, Kühe, Kamele, Sklaven und Diener und sagte zu ihm: 'Alles, was du siehst, ist dein! Das ist der Lohn, den ich dir schulde!' Der arme Arbeiter war erstaunt und sagte: 'Bitte mach´ dich nicht über mich lustig und scherze nicht! Ich bat dich nur um den Lohn von dem einen Tag.' Der Arbeitgeber sagte: 'Ich mache mich weder über dich lustig noch scherze ich. Dies alles ist dein!' Der Arbeiter nahm alles, was ihm gezeigt wurde und ging.

Dann erhob der Mann die Hände zum Himmel und sagte: 'Oh Allah! Wenn ich das, was ich getan habe nur um Deinetwillen und für Deine Zufriedenheit getan habe, nimm die Schwierigkeiten, unter denen wir leiden, von uns.' Hierauf rollte der Stein vor dem Eingang der Höhle weg und die drei Männer verließen die Höhle." ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary und Muslim berichtet.)

Die Islamischen Lehren betrachten die Zufriedenheit der Eltern, die Güte, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Aufmerksamkeit, Respekt und Fürsorge als einen der Gründe für die Vergebung von Sünden in dieser Welt.

Es wird berichtet, dass ´Abdullah Ibn ´Umar sagte:"Ein Mann kam zum Gesandten Allahs (s) und sagte: 'Oh Prophet! Ich habe eine große Sünde begangen. Meinst du, ich kann bei Allah dafür bereuen?' Der Gesandte Allahs (s) fragte den Mann: "Lebt deine Mutter noch?" Der Mann verneinte. Der Gesandte Allahs (s) fragte den Mann weiter: "Hast du eine Tante von der Seite deiner Mutter, die noch lebt?" Der Mann bejahte. Der Gesandte Allahs (s) sagte zu ihm: "Sei freundlich, fürsorglich, hilfsbereit, gütig, respektvoll und eifrig zu ihr." Dies ist so, weil die Schwester der Mutter im Islam einen ähnlichen Status und eine ähnliche Position wie die Mutter selbst besitzt. Der Gesandte Allahs (s) sagte: "Der Schwester der Mutter gebührt eine ähnliche Position und Stellung wie der Mutter." ( Dieser Hadith wurde bei Bukhary und Muslim berichtet.)

Der Islam bestimmt, dass die Rechte der Eltern sogar nach ihrem Tod noch geehrt und respektiert werden. Maalik ibn Raabii´ah berichtete: "Als wir mit dem Propheten saßen, kam ein Mann von den Bani Salamah zu ihm und fragte: 'Oh Gesandter Allahs! Meine Eltern sind verstorben. Gibt es irgendetwas, zu dem ich verpflichtet bin, als ihr Recht nach ihrem Tod, das ich aufrechterhalten muss?' Der Gesandte Allahs (s) sagte: "Ja, natürlich. Du solltest Bittgebete und Gebete ihnen zugunsten machen. Bitte Allah regelmäßig für sie um Vergebung und Verzeihung. Erfülle ihre Versprechen oder Treueeide, die sie anderen gemacht und geschworen haben. Zeige Ehre, Respekt und Gastfreundlichkeit gegenüber ihren Freunden und erhalte feste Verbindungen mit deinen Verwandten, was deine Liebe und Respekt zu deinen Eltern zeigt." ( Dieser Hadith wurde bei Abu Dawud und Ibn Majah berichtet.)

Alles was wir festgestellt und illustriert haben, sind lediglich breite Richtlinien über die hauptsächlichen und grundlegenden Rechte der Eltern im Allgemeinen und der Mütter im Besonderen gemäß den Islamischen Lehren. Es gibt noch mehr Rechte der Eltern, die wir nicht zitiert haben, um den Leser nicht zu langweilen.